111 Places in Women’s History that you must not miss

Frauen schreiben Geschichte.  Von jeher haben sie in Kultur, Gesellschaft, Wissenschaft und Politik Großes geleistet. Nur selten bekommen sie dafür die gleiche Aufmerksamkeit wie ihre männlichen Kollegen. In Washington D.C. ist das anders. Zwei Historikerinnen haben an 111 Plätzen die Geschichten bemerkenswerter Frauen aufgespürt und eine Homage an die weibliche Seite der US-Hauptstadt verfasst.

Selten habe ich einen Reiseführer so gerne empfohlen wie diesen. In Washington D.C. gibt es den „Hidden Figures Way“. Er erinnert nicht nur an die vergessene Geschichte der ersten afro-amerikanischen  Wissenschaftlerinnen, ohne deren Berechnungen der Umlaufbahn die NASA nie zum Mond geflogen wäre. Er steht auch stellvertretend für all die fast vergessenen Heldinnen Amerikas.

Foto: Cynthia Schiavetto Staliunas (für den Beitrag Ausschnitt aus dem Buch abfotografiert mit dem iPhone)
Foto: Cynthia Schiavetto Staliunas (für den Beitrag Ausschnitt aus dem Buch abfotografiert mit dem iPhone)

Der „Hidden Figures Way“ (Episode 41) und die Geschichte seiner Namensgeberinnen ist nur eines von insgesamt 111 Portraits in dem 2022 bereits in 2. Auflage erschienen Reiseführer „111 Places in Women’s History that you must not miss“, zur Geschichte der Frauen in Washington D.C..

111 Places in der Hauptstadt der starken Frauen

Washington D.C. ist eine Kapitale der starken Frauen. In dieser Stadt kommen Macherinnen und Vordenkerinnen aus jedem Teil der Gesellschaft und aus allen Teilen der Welt zusammen. “ Diese Frauen Power ist ein echt amerikanisches Ding“, sagt Rebecca Grawl, eine der beiden Autorinnen. „Hier rund um den District of Columbia haben wir dieses Land mit unseren Händen aus der Erde gegraben“, Vielleicht sind an diesem Ort deshalb  so viele außergewöhnliche Frauenpersönlichkeiten zu finden.“

Wer in Washington den Spuren mutiger und einflussreicher Frauen folgt, wird an jeder Ecke fündig. Ob im „National Museum of Womens in the Arts“, im „Hotel ZENA“, dem einzigen Hotel, das sich Frauenrechte und den Feminismus auf die Fahnen geschrieben hat, dem Hotel Willard, das Haus der First Ladies, Poeten und Paradiesvögel oder an den unzähligen „Call Boxes“ (z.B. Episode 32) oder Monumenten (Episode 100), die zu Ehren einflussreicher Frauen aufgestellt wurden.

Und wer Ende März und Anfang April am Potomac River entlang hin zum Tidal Basin spaziert,  hat für wenige Wochen das Ergebnis hartnäckigen Frauenengagements vor Augen. 24 Jahre lang kämpfte die amerikanische Journalistin und Reiseautorin Eliza Ruhamah Scidmore (Episode 16) dafür, dass Washington heute eine Kirschblüte wie in Japan feiern kann. Die üppig blühenden Kirschbäume waren ein Geschenk des Tokioter Bürgermeisters an die Amerikaner, ein Zeichen der Freundschaft zwischen beiden Ländern. Sie wirken wie  eine zart-rosa-farbene Ode an die Kraft der Frauen.

Der Emons Verlag hat mit 111 Places eine Reihe von Reiseführern aufgelegt, die das Besondere, Vergessene und Unbekannte jenseits der touristischen Höhepunkte ins Licht stellen. www.111places.com. 

111 Places jenseits der ausgetretenen Pfade

„111 Places in Women’s History that you must not miss“ ist einer davon. Er beschreibt auf 240 Seiten D.C. Frauen-Geschichte. Jeder der 111 Orte ist mit anspruchsvollen Fotos illustriert. Die Texte sind kurzweilig und geben ungeahnte Einblicke in die weibliche Seite der US-Hauptstadt. Orte und zusätzliche Informationen lassen sich leicht finden. Sowohl die Addressen, wie man hinkommt, als auch Informationen zu Webseiten werden angegeben. Am Anfang dieses Reisebuches führt ein Inhaltsverzeichnis schnell an den gewünschten Platz.  Am Ende des Bandes gibt eine  Karte jeweils den genauen Standort in D.C. an.  So lässt sich jeder Ort gut finden und jede Tour leicht planen.

Cover icon: shutterstock.com/ Angelina Bambina

Den beiden Historikerinnen Kaitlin Calogera und Rebecca Grawl ist ein ungewöhnlicher Reiseführer gelungen, wie es ihn so noch nicht für D.C. gab. Als Kaitlin nach dem Studium ihre ersten Touren durch die US-Hauptstadt machte, stellte sie schnell fest: „Ich erzählte immer die gleichen Geschichten an den gleichen Orten. Und sie handeln immer von Präsidenten, dem Krieg und von unseren großartigen Generälen. Ich dachte. Was ist das? Wo nur sind die Frauen?“

A Tour of Her Own zu 111 Places

Das geht so nicht dachte auch Rebecca. Mit ihr gründete sie „The Tour of Her Own“. 2018 ging die Agentur für Stadtführungenan, spezialisiert auf die Geschichte der Frauen, die D.C. verändert haben und manchmal auch die Welt den Start. Basierend auf diesen Touren entstand „111 Places in Women’s History you must not miss“ – in Washington D.C. Er richtet sich ebenso an Einheimische, die das Ungewöhnliche suchen und die weniger bekannte Seiten einer Stadt erleben wollen, wie auch an erfahrene Reisende aus dem In- und Ausland.

Am Ende waren die Autorinnen selber überrascht wie weitreichend der Einfluss der Frauen ist. Und wie unglaublich wenig darüber bekannt ist.

Extra-Meile für vergessenen Heldinnen

Dieser Guide geht die Extra-Meile für Amerikas unsichtbare Heldinnen. Von Flora Molton (Episode 32), über die befreiten Frauen, die im African American Civil War Museum geehrt werden oder Eleanor Roosevelt (Episode 23), vom Black Lives Matter Plaza (Episode 14) bis zum Vietnam Women’s Memorial (Episode 100) , dem  AKA Sisterhood Mural (Episode 1) oder der Urenkelin Lauren, die heute Martin’s Tavern (Episode 60) führt. Das Restaurant ist eine Institution in in Georgetown, in der schon Queen Elisabeth II speiste und John F. Kennedy Jaqueline Lee Bouvier seinen Heiratsantrag machte.

Auch Jacky Kennedy war nicht nur Journalistin und spätere First Lady. Sie war auch, anders als man glauben mag, der Gegenentwurf zur klassischen Hausfrau ihrer Zeit. Sie ist die Nr. 60 von 111 anderen Frauengeschichten in diesem wunderbaren Reiseführer durch das weibliche Washington D.C.

 

Jeff hat sich einer der Touren „Herstoric“ von A Tour of Her Own“ zu den „Call Boxes“ angeschlossen. Er stammt aus D.C.. „In D.C. hast Du das Problem, dass so viele Touristen kommen und alles sich auf Politik und Regierung konzentriert“, sagt er. Für ihn als „local“ sei es besonders schön mehr über Einheimische zu hören und vor allem über die Frauen seiner Stadt. „Das ist doch mal ein interessanter Aspekt.“

Foto: Cynthia Schiavetto Staliunas (für den Beitrag Ausschnitt aus dem Buch abfotografiert mit dem iPhone)
Foto: Cynthia Schiavetto Staliunas, Kunst Treffpunkt The REACH am Kennedy Center for the Performing Arts (für den Beitrag Ausschnitt aus dem Buch abfotografiert mit dem iPhone)

Aber nicht nur Washingtonians profitieren von „111 Places in Women’s History that you must not miss“- in Washington D.C.. Auch die vielgereisten erwartet eine aufschlussreiche  und gut recherchiert Lektüre, die das Bild von  Washington D.C. erst richtig vollständig macht.

50 Prozent der Washingtonians sind Frauen

Immerhin sind  50 Prozent der Washingtonians Frauen. Wer ganz und garnicht ahnt wie groß der Einfluss der Frauen auf die Gesellschaft  über die Jahrhundert war und ist, für denjenigen lohnt sich dieser Reiseführer allemal. Etwas Englisch sollte man verstehen. Bislang ist „111 Places in Women’s History you must not miss“ – in Washington, D.C. nur in Englisch erschienen.

International ist die Serie „111 Places“ seit 2008 am Start. Rund 500 Title wurden seither in verschiedenen Sprachen veröffentlicht. Der Emons Verlag bietet Bücher in Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch an.

Fazit: sehr informativ und kurzweilig!

  • Hoher Erkenntnisgewinn
  • Kurzweilige Geschichten
  • Schöne Sprache (English only)
  • Anspruchsvolle Bilder
  • Hinweise zu Ort und Webadressen

Das Taschenbuch ist im Emons Verlag erschienen in der Reihe 111 Places  2. Auflage (Januar 2022)  erschienen, 240 pages, 13,5 x 20,5 cm, 5,25 in. x 8 in., mehr als 111 Farbfotos und 4 Karten mit Kapitelnummer und Standort, 18 Euro.

ISBN: 978-3-7408-1590-5

Alle Fotos by Foto: Cynthia Schiavetto Staliunas

Die Autorinnen: 

Kaitlin Calogera hat sich gleich zu Beginn ihres Berufslebens auf den Weg in die Selbstständigkeit gewagt und die Agentur „A Tour of Her Own“ gegründet. Die erste Tourismusagentur in Washington D.C., die sich ausschließlich auf die Geschichte der Frauen in der US Hauptstadt spezialisiert hat. Mit einem Abschluss in Geschichte und Erfahrungen als Coach für Sportlerinnen ist sie angetreten, Wissen und Ausbildung jenseits der Klassenzimmer anzubieten.

Rebecca Grawl ist eine professionelle Tour Guide bei  „A Tour of Her Own“ und von Beginn an dabei. Grawl hat Jahrzehnte lange Erfahrungen in Museums Pädagogik und im Tourismus. Sie ist Mitglied der National Society of Daughters of the American Revolution und hat ihren Abschluss am Ransolph Macon Women’s College absolviert. Ihre Podcast und Ihre Touren wurden bereits von verschieden Medien aufgegriffen und sie ist in D. C. bekannt als ausgewiesene Kennerin der Geschichte der Frauen.

Die Fotografin:

Cynthia Schiavetto Staliunas ist eine international ausgezeichnete Fotografin. Sie lebt in Washington D.C.. In ihrer Arbeit will sie vor allem den Blick der Frauen auf sich selbst revolutionieren und sie so stärken. Sie liebt Reisen, fremde Sprachen und die Arbeit mit der Kamera vor allem mit und für Frauen.

 

 

 

 

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